Wir Menschen werden immer älter. Durch die immer besser werdende medizinische Versorgung, das Arbeiten bis ins hohe Alter, sowie technologische und soziokulturelle Veränderungen ist es uns möglich, gesundheitsbewusster zu leben und allgemein länger fit zu bleiben. Doch wie wichtig ist Sport und Bewegung für Senioren?
Eigentlich sollte dies jedem schon längst bekannt sein, da für die Wichtigkeit von Bewegung und Sport im Alter genügend wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, jedoch haben diese sich noch nicht ausreichend durchgesetzt.
Unsere Muskelmasse, Kondition und Knochendichte nehmen im Alter stetig ab. Doch da unser Körper ein biologisches System ist, führen Reize durch z. B. Training zu Anpassungen im Organismus, selbst im hohen Alter. Wenn jedoch der vorherrschende Reiz „gemütlich sein“ ist, passt sich der Organismus an, indem er z. B. Muskeln, Knochendichte und die Ausdauerfähigkeit abbaut. Schließlich werden diese ja nicht mehr gebraucht, wenn man nicht viel macht. Die Anpassungsfähigkeit für Kraft, Ausdauer und allgemeine Fitness bleibt selbst bis ins höchste Alter bestehen, auch wenn die Reaktion auf den Trainingsreiz mit der Zeit schwächer wird, ist es immer noch weitaus besser als nichts zu tun, denn wer rastet – der rostet. Die Anpassungsfähigkeit wird dabei maßgeblich vom Hormonhaushalt bestimmt, ein junger Erwachsener kann z. B. deutlich schneller Kraft und Muskeln aufbauen als ein Kind oder eine Person über 70. Da der Hormonspiegel von z. B. Testosteron im Alter stetig abnimmt, sinkt die Muskelmasse und Ausdauerfähigkeit um ca. 1 % pro Jahr im Alter über 30 Jahren, wenn man auf der faulen Haut liegt. Doch das heißt nicht, dass man nichts dagegen tun kann. Zum Beispiel können selbst Senioren im Alter 65–69 durch gezieltes Training die Leistungsfähigkeit und Ausdauer eines durchschnittlichen untrainierten Mittzwanzigers erreichen. So lässt sich also sagen, dass eine schlechte körperliche Leistungsfähigkeit im Alter hauptsächlich auf Inaktivität und weniger auf die biologische Alterung zurückzuführen ist.
Hinzu kommt nun, dass wir Menschen im Alter nicht nur weniger leistungsfähig werden (besonders die inaktiven), sondern auch etwas mehr Fettgewebe aufbauen. Das hängt quasi direkt zusammen, denn weniger Muskeln und Aktivität bedeuten einen geringeren Kalorienverbrauch und wenn die Essgewohnheiten nicht geändert werden, nimmt man völlig natürlich an Gewicht zu. Im Idealfall haben Menschen im Alter von 65 Jahren einen BMI Wert von ca. 25–29, mit steigender Abweichung nach oben erhöht sich das Risiko von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Atemnot, Herzinfarkt, Diabetes und Gelenkbeschwerden. Die Lebensqualität nimmt ab, denn alltägliche Aufgaben wie Treppenlaufen und Einkaufen werden zu unüberwindlichen Hindernissen.
Ein kurzer Verlust des Gleichgewichts wird nicht mehr aufgefangen und führt zum Sturz mit einer Hüftverletzung. Die Hüftverletzung führt zu einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus. Die Abwesenheit von Sport und täglicher Belastung führt zu noch weniger Kraft und Muskelmasse und somit ist die Abwärtsspirale in Gang gesetzt … doch das muss nicht sein! Es gibt unzählige Möglichkeiten im Alter Sport zu treiben, ob zu Hause, im Park, im Verein oder im Fitnessstudio. Ob allein oder in einer Gruppe, wichtig ist nur, dass man gezielt etwas macht. Der Hauptfokus sollte dabei auf das Verbessern des Herz-Kreislauf-Systems und erhöhen der allgemeinen Kraft bzw. Stabilität gesetzt werden. Wenn Du Dich zu unsicher fühlst, kannst Du z.B. Kurse besuchen, wo die grundlegendste Fitness verbessert wird, wie bei uns im Mobility-Kurs und Burn-Kurs. Und wenn Du Dir das nicht zutraust oder keinen Spaß an Gruppentraining hast, dann können wir Dir im Personal Training alle Grundlagen absolut sicher vermitteln.