FLOW
„Ich war voll im Flow!“ oder „Warte kurz, ich bin gerade im Flow.“ hat wahrscheinlich jeder schon mal gesagt, wenn eine Tätigkeit überraschend gut funktionierte und man nicht aufhören wollte genau diese auszuführen.
Typische Momente eines solchen Erlebens, die Menschen nennen, finden sich häufig im Sport wieder. Aber auch Autofahren, das Schreiben von komplexen Texten und das präsentieren vor einer Gruppe können zu solch einem Gefühl führen.
Die Wissenschaft ist sich einig, dass der Ursprung des Flow-Erlebens im kindlichen Spiel liegt. Begründer des Flow-Begriffs ist der ungarische Wissenschaftler Mihály Csíkszentmihályi, der sich in seiner Forschung darauf spezialisierte, herauszufinden, in welchen Lebensbereichen am meisten Flow erfunden wird.
Csíkszentmihályi nennt 6 Komponenten, die den Flow-Zustand kennzeichnen, die im Folgenden näher erläutert werden: Intensive und fokussierte Konzentration werden von Menschen erlebt, wenn eine Aufgabe so komplex oder schwierig ist, dass die volle Konzentration zur Bewältigung dieser Aufgabe benötigt wird. Dazu wird beschrieben, dass ein Gefühl eine Verschmelzung von Denken und Handeln stattfindet, was dafür spricht, dass es sich um eine bekannte Aktivitiät handelt, die vom Ausführenden bereits beherrscht wird. Außerdem nennt Csíkszentmihályi auch ein Gefühl der Leichtigkeit, das die ausführenden Personen bei der Aufgabenbewältigung erleben. Des Weiteren beschreibt der Glücksforscher, dass Menschen, die einen Flow erleben, eine persönliche Kontrolle über die Situation empfinden. Beide Komponenten sprechen dafür, dass die ausführende Person die entsprechenden Fähigkeiten besitzt, um die Aufgabe auszuführen. Als weiteres Merkmal beschreibt der Glücksforscher, dass ein Verlust des Zeitgefühls auftreten kann. Eine mögliche Ursache dafür ist die große Freude an der Bewegung. Intrinsische Motivation, die ihren Ursprung vor allem im kindlichen Spiel findet, stellt die sechste Komponente dar. Diese bedeutet, dass die ausführende Person keine externalen Motivationsfaktoren benötigt, um für die entsprechende Aufgabe motiviert zu sein.
Doch wie fühlt sich Flow an und wie kann man es erleben?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, da sich die Flow-Dimension sehr stark in ihrem Umfang unterscheiden kann. Flow passiert, wenn die Informationen, die ins Bewusstsein dringen, mit den jeweiligen Zielen übereinstimmen. Es kann zum Beispiel in einem sehr kurzen Moment erlebt werden, zum Beispiel beim Sport oder beim Lesen. In diesen jeweiligen Momenten kann es zu Flow-Momenten kommen, wenn die Aufgabe einen hohen Anteil der eigenen Fähigkeiten fordert. Die entsprechend geforderten Fähigkeiten sollten genau zu so einem Maß beherrscht werden, dass die gesamte Aufmerksamkeit der Person zur Bewältigung auf die Aufgabe gerichtet ist. Gleichzeitig sollte die Aufgabe jedoch keinen zu hohen Anspruch beinhalten und für die ausführende Person zu bewältigen sein. Die Tätigkeit sollte somit also in einem guten Gleichgewicht zwischen Herausforderung und den entsprechenden Fähigkeiten stehen. Flow kommt jedoch nicht nur in kurzen Momenten vor. Auch die gesamte Lebenssituation oder die Arbeit kann die kennzeichnenden Merkmale des Flow-Erlebens erfüllen. Dies ist der Fall, wenn regelmäßig Situationen entstehen, in denen volle Kontrolle ausgeübt und schwierige Leistung erbracht werden kann.
Abschließend kann man sagen, dass das Flow-Erleben ziemlich ungreifbar und auch individuell zu definieren ist. Flow ist ein Zustand, den nahezu jeder Mensch schon mal erlebt hat. Sei es beim Ski fahren, Sport machen, bei der Arbeit oder sogar bei einer Geburt. „Flow ist Glück, Glück ist Flow“ sagt der ungarische Wissenschaftler Mihály Csíkszentmihályi und versucht damit, eine Anleitung zu geben, wie wir durch eigene an die eigenen Fähigkeiten angepasste Herausforderung zu diesem bestimmten State gelangen können.
Wenn du dich angemessen herausfordern möchtest und deine Fähigkeiten individuell testen und verbessern möchtest, dann besuch einen unserer Flow-Kurse oder buche ein Personal Training im Noch3.