Das neue Jahr 2020 hat begonnen und die Fitnessstudios und Stadtwälder werden wieder überrannt. Viele Menschen haben Neujahrsvorsätze, die jedoch meist nach einigen Wochen oder Monaten scheitern. Woran liegt es, dass ein Großteil der Jahresvorsätze nicht eingehalten werden kann und wie können nachhaltig Gewohnheiten und langfristige Ziele erreicht werden? Im Folgenden werde ich näher darauf eingehen, was die meisten Neujahrsvorsätze zum Scheitern bringt und ein Modell vorstellen, das erklären soll, wie echte Verhaltensänderungen erreicht werden können.
Ein typischer Vorsatz lautet zum Beispiel: „Ich möchte mehr Sport machen und weniger Fast Food essen.“ An diesem (Vor)Satz lassen sich bereits einige Gründe erklären, warum er und auch viele andere Vorsätze mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern werden. Zunächst einmal ist der Vorsatz zu unspezifisch formuliert und damit nicht messbar. Dadurch wirkt er unverbindlich und schwammig und wird gerne schnell auf ein Minimum reduziert, das gerade noch unter die Kategorie „mehr Sport machen“ passt. Am besten lässt sich eine Regelmäßigkeit aufbauen, wenn das Verhalten zu einer Gewohnheit wird. Einige Studien behaupten, dass 30 Tage am Stück ausreichen, um eine neue Routine zu etablieren. Außerdem ist dieser Vorsatz negativ formuliert. Nicht mehr Fast Food essen zu wollen bietet keine besseren Alternativen – im Gegenteil: Dieser Vorsatz erinnert uns immer wieder an Fast Food und ist schnell in der Lage, alte Gewohnheiten zu wecken und uns zu verstaärkt negativem Verhalten zu verleiten. Darüber hinaus ist es nachgewiesen, dass man sich selbst durch die Formulierung seines Vorsatzes beeinflussen kann. Die Änderung von „Ich möchte“ zu „Ich werde“ kann da schon viel weiterhelfen.
Ein anderes Beispiel lautet: „Ich möchte in 3 Monaten so aussehen wie Arnold Schwarzenegger und werde heute anfangen, dafür jeden Tag trainieren.“ Zwar ist bei diesem Vorsatz die Formulierung ein wenig spezifischer, jedoch ist er diesmal sehr unrealistisch formuliert, wenn man davon ausgeht, dass diese Person gerade erst mit Krafttraining beginnt. Des Weiteren lässt sich bei einem solchen Vorsatz vermuten, dass es kein echtes Ziel ist und nur von außen produziert wurde. Durch Social Media oder gesellschaftliche Erwartungen können Pseudobedürfnisse entstehen, die sich langfristig auch als solche herausstellen werden. Für eine echte Verhaltensänderung braucht es starke Motive, die vom Inneren kommen. Zusätzlich kann es sein, dass sich bei dem Versuch, den Vorsatz beizubehalten, herausstellt, dass es an Wissen mangelt, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Dafür ist es wichtig, sich vorher zu informieren und sich einen Plan zu machen oder machen zu lassen, der auf wirkungsvollen Methoden basiert.
Es gibt jedoch nicht nur negative Aspekte an Vorsätzen. Zum Beispiel ist es positiv zu sehen, dass bereits Bewusstsein für das zu ändernde Verhalten existiert. Doch wie kann es umgesetzt werden und im besten Fall sogar in eine Routine umgewandelt werden? Mehr darüber liest du in Teil 2 dieses Blogs.